Aus "die Radeberger": Jahrgang 35 / Ausgabe 30 vom 01.08.2025, Seite 3

--- Teil 5 ---

Ein Interview mit Dr. Klaus Menzel: Einer unserer ältesten Mitglieder und seit 2006 aktiv im Heimatverein tätig

Lebensmotto: „Wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“

(Zitat Philosoph Konfuzius 551-479 v. u. Z.)

 

 

 

 

Bild rechts:

Dr. Klaus Menzel am Born-Trog im Peter-Adler-Park.

Was mir an der Vereinsarbeit wichtig ist:

Hier ist unbedingt der Erfahrungsaustausch mit anderen Vereinen zu nennen, 

  • um den „Blick über den Tellerrand“ nicht zu verlieren, 
  • Erfahrungen austauschen, 
  • neue Ideen entwickeln und 
  • gemeinsam verwirklichen. 

So arbeiten wir mit dem Kulturstammtisch unseres Ortes zusammen, in dem Vertreter aller Vereine gemeinsam kulturelle Höhepunkte etc. besprechen, organisieren und verwirklichen.

Zum Förderverein Seifersdorfer Schloss e. V. und dem Seifersdorfer Thal e. V. halten wir eine gute Verbindung, grenzt doch das Seifersdorfer Tal unmittelbar an unseren Ort und hat heimatgeschichtlich auch so manches Interessante zu bieten. 

Die Verbindung zum Schloss Klippenstein gilt es weiter zu intensivieren. 

Vielleicht könnte ein kleiner Teil der dort eingelagerten Ausgrabungen aus der Bronzezeit unseres Ortes in einer gesonderten Ausstellung, gern auch in der Heimatstube, für immer gezeigt werden.

Ausstellung sorbischer Trachten beim Heimatverein in Tätzschwitz Ausstellung sorbischer Trachten beim Heimatverein in Tätzschwitz

Zum Heimatverein in Tätzschwitz pflegen wir eine jahrelange besondere partnerschaftliche Beziehung. 

 

In diesem kleinen Dorf in der Oberlausitz wird die sorbische Kultur intensiv gelebt, kirchliche Feiertage entsprechend gefeiert und gewürdigt. 

 

Immer wieder erleben wir dieses auch für uns ganz besondere Brauchtum. 

 

Im Jahr 2025 waren wir im Juni zum Sorbischen Heimattag dort und konnten die Feierlichkeiten miterleben.

Zu unserer Partnerstadt Aschheim halten wir ebenfalls noch guten Kontakt. 

Bis vor wenigen Jahren, fanden regelmäßige Besuche statt und persönliche Freundschaften entstanden. 

Leider ist es uns aufgrund unserer Altersstruktur nur schwer möglich, diese weite Strecke zu fahren, um herzlichen Einladungen zu folgen. 

Um so mehr freuen wir uns, wenn „die Aschheimer“ mal wieder in Radeberg sind, unsere Heimatstube besuchen oder - wie erst kürzlich - das Blasorchester Aschheim vor unserem Dorfladen spielt.

Was mir aus den letzten Jahren besonders in Erinnerung geblieben ist:

Es war viel zu tun in den letzten Jahren und die vielen Stunden der ehrenamtlichen Tätigkeit lassen sich nicht mehr zählen. 

  • Oft war ich mit meinem Fotoapparat im Ort unterwegs und habe Fotos zur Demonstration unserer Ortsgeschichte gemacht. 
  • Zur Finanzierung unserer Projekte, z. B. der Instandsetzung der Siedlerbrunnen, wurden Spenden bei unseren Bürgern gesammelt. 
  • Ich habe mit Zeitzeugen gesprochen, über historische Persönlichkeiten unseres Ortes umfangreich recherchiert und historische Dokumente und Material zusammengetragen. 
  • Damit habe ich letzten Endes auch mit zum Entstehen unserer Ortschronik beigetragen.
Bau der Zugangstreppe am Gutsfriedhof Bau der Zugangstreppe am Gutsfriedhof

Ein großes Projekt unseres Vereins war von 2007 bis 2010 die Neugestaltung des fast vergessenen Gutsfriedhofes (Kirsten-Gruft) in unserem Ort.

  • Mit viel Einsatzbereitschaft der Mitglieder konnte das Projekt verwirklicht werden.
     
  • Diese Anlage wird auch weiterhin durch unsere Mitglieder gepflegt, obwohl dies für uns immer anstrengender wird.
Restaurierungsarbeiten im Gutsfriedhof Restaurierungsarbeiten im Gutsfriedhof
Grabstätte Ernst von Bistram Grabstätte Ernst von Bistram

Gern denke ich aber auch an unsere Veranstaltungen zurück, bei denen wir als Heimatvereinsmitglieder mit dabei waren, unseren Verein präsentierten und Freude bringen konnten. 

  • So waren wir u. a. 2019 beim Festumzug „800 Jahre Radeberg“ in historischer Kleidung dabei. 
  • Das Jubiläum 100 Jahre Liegau-Augustusbad begingen wir 2023 mit unseren Einwohnern und Gästen.
Teilnehmer des Heimatvereins am Stadtfest in Radeberg. Teilnehmer des Heimatvereins am Stadtfest in Radeberg.

Beim jährlichen Parkstraßenfest in der Siedlung sind wir vor Ort und stellen unseren Verein vor. 

Dokumentationen zur Ortsgeschichte werden erarbeitet und stehen Interessenten zur Verfügung. 

Jedes Jahr zum Weihnachtsmarkt im Dorf ist die Heimatstube geöffnet. 

Wir organisieren eine Tombola, es gibt alte Handwerkskunst zu bestaunen und nette Gespräche, die gibt sowieso.

Meine Visionen für meinen Heimatort:

  • das grüne Klassenzimmer am Schulgässel wird häufiger genutzt,
  • einen Schulanbau im Sinne des ehemaligen Ortsvorstehers und Schulleiters Jörg Hahmann,
  • Nutzung des Born-Troges im Peter-Adler-Park z.B. als Gießwasserspender vor Ort,
  • Pflege der von der Dreieckswiese im Seifersdorfer Tal ausgehenden Kommunikationswege nach Seifersdorf und Wachau,
  • Restauration der maroden Sitzgruppe am Klötzerweg,
  • Klärung der geologischen Substanz des Steines (Findling?) an den Folgen,
  • und die Vision, dass das vorhandene Fachwerkhaus (ehemals Familie Wolf) als eines der noch vorhandenen ältesten Häuser in Liegau-Augustusbad restauriert wird, 

habe ich noch immer.

Dafür wünsche ich mir, dass sich unsere jüngere Generation

  • verstärkt für unseren Heimatort interessiert und
  • uns im Heimatverein tatkräftig unterstützt.

Was ich noch sagen möchte:

 

Ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter des Stadtwirtschaftshofes Radeberg, die

  • unseren Ort sauber und ordentlich halten,
  • das Kriegerdenkmal und
  • sicher nun auch unsere neu gestaltete Bushaltestelle pflegen. 

Immer gibt es schönen Blumenschmuck – auch vor unsrer Heimatstube und vor dem Dorfladen. 

All dies macht unseren Ort schöner und liebenswerter für Einwohner und unsere Gäste.

 

 

Wir bedanken uns bei Dr. Klaus Menzel für das Gespräch, für seine mit großer Leidenschaft geleistete Arbeit und wünschen uns noch viele interessante gemeinsame Jahre mit ihm.

Text & Fotos: Heimatverein Liegau-Augustusbad e. V.

Quelle:

die Radeberger – Unabhängige Heimatzeitung

Jahrgang 35 / Ausgabe 30 vom 01.08.2025, Seite 3

https://www.die-radeberger.de/Archiv/2025/

Wir als Heimatverein danken der Zeitung „die Radeberger“ für die Möglichkeit der Wort- und Bild-getreuen Wiedergabe auf auf unserer Homepage.

03.11.2025, JSB