Augustusbad
So schön war es einmal
Hier können Sie eine Auswahl von historischen Ansichtskarten aus dem Bestand unseres Vereins als Bildergalerie sehen.
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Eine Bildergalerie zum heutigen traurigen Zustand finden Sie am Ende dieser Seite.
Lage
zwischen dem oberen Ende der Kurhausstraße und dem Ortsteil Feldschlösschen von Wachau (an der S 177 Radeberg - Seifersdorf - Ottendorf-Okrilla)
Geschichte
aus der Schrift "280 Jahre Augustusbad" (1719 - 1999):
In einem vermutlich aus dem 15./16.Jahrhundert stammenden Bergwerksstollen entdeckte der Radeberger Bürgermeister Christoph Seydel nach Öffnung des verschütteten Mundloches am 13.Februar 1717 eine
heilkräftige Quelle.
1719 gründete er hier ein Heilbad, das heutige Augustusbad. Weitere Quellen wurden nach 1767 gefunden und insgesamt als schwach kohlensäurehaltige, ziemlich reine Eisenquellen bezeichnet.
Seinen Namen erhielt das Augustusbad nach dem Kurfürsten von Sachsen, Friedrich August I., genannt "August der Starke" (geb. 12.Mai 1670 in Dresden, gest. 1.Februar 1733 in Warschau). Er ließ sich
Augustusbad-Wasser für Heilzwecke in Fässern an seinen Hof in Dresden liefern.
Im 18. und 19.Jahrhundert gab es verschiedene Besitzerwechsel und diverse Bautätigkeiten auf dem Gelände des Augustusbades.
1905 benutzte man 5 Quellen unterschiedlich für Bäder und Trinkkuren. Gute Heilerfolge erzielte man laut alten Krankenberichten bei Blutarmut, Rheuma, Ischias, Asthma, Magen-Darm- und
Gefäßerkrankungen.
1896 kaufte der Leipziger Apotheker Dr. Willmar Schwabe das Augustus-
bad und vereinte es mit den Gütern Förstel bei Schwarzenberg und Gleesberg bei Schneeberg zu einer gemeinnützigen Familienstiftung für Arme und Bedürftige.
Als Mitbegründer der (A)OK Leipzig hatte Schwabe das Bad vorzugs-
weise den Angehörigen der Leipziger Ortskrankenkasse vorbehalten. §2 der Stiftungssatzung besagt: "Die Stiftung hat den Zweck, Minder-
bemittelten nach schwerer Erkrankung völlige Gesundheit wieder-
zugeben, sie gegen Siechtumskrankheiten widerstandsfähig zu machen, dadurch ihre Erwerbsfähigkeit zu verlängern und solche, die Ernährer ihrer Familien sind, diesen zu erhalten."
In der langen und wechselvollen Geschichte des Augustusbades bedeutete dieser Eigentumswechsel gleichzeitig einen enormen Aufschwung. Innerhalb der ersten 6 Jahre stieg die Besucherzahl um ca. 70%
und die Bettenzahl auf mehr als das Doppelte. Von 1898 bis 1903 hatten 9603 Patienten Aufnahme im Bad gefunden. Sie wurden von zwei Ärzten und drei ausgebildeten Diakonissen (evang. Schwestern)
medizinisch betreut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bad 1945 von der Roten Armee besetzt. 1959 ging es in Volkseigentum über.
1952 wurde es von der Volkspolizei übernommen und bis nach der Wende (1989) als Polizeischule genutzt. In dem Gelände rund um den Luisenhof befand sich zu DDR-Zeiten ein Altersheim (damals
"Feierabendheim" genannt).
1992 wurde das Augustusbad an die neu gegründete "Dr. Willmar Schwabesche Heimstättenstiftung" rückübertragen. Der Versuch einer Wiederbelebung durch den geplanten Neubau einer Klinik sowie der
Sanierung des Kurhauses und des Schweizerhauses musste nach Inkrafttreten der Gesundheitsreform von 1996 leider gestoppt und auf ungewisse Zeit verschoben werden.
Der heute zu verzeichnende ständig zunehmende Verfall der Gebäude und Anlagen macht eine Wiederbelebung immer aufwändiger und damit unwahrscheinlicher. Leider, leider!!!
Wir als Heimatverein können uns da nur als Ideenlieferant um eine Wiederbelebung bemühen, bisher jedoch leider ohne Erfolg. (s. dazu auch unter Presse/Region und
Ideen)
Seit 1923 ist das Augustusbad mit dem Dorf Liegau politisch verbunden, was zu dem Doppelnamen Liegau-Augustusbad führte. Erst 1964 kam es zu einem teilweisen territorialen Zusammenschluss.
Ausführlichere Dokumentationen zur Geschichte des Augustusbades können in der Liegauer Heimatstube eingesehen werden.
Heutiger Zustand
Das Gebiet um Luisenhof und Berghaus (zu DDR-Zeiten als Altersheim genutzt) wurde 2006 verkauft und wird als Reitanlage "Zum Silberberg" genutzt.
Der Hauptteil des Augustusbades rund um Kurhaus und Verwaltungsgebäude (zu DDR-Zeiten als Polizeischule genutzt) ist ohne jegliche Nutzung und verfällt nach und nach total. Das können Sie an dieser
Bildergalerie aus heutiger Zeit sehen: